Mit 34 Jahren verstarb Felix Burda an Darmkrebs
Rund 260 ausgewählte Gäste aus Politik, Gesundheitswesen, Wirtschaft und Medien sowie prominente Unterstützende wie Elena Uhlig (48), Jörn Schlönvoigt (37), Jürgen Prochnow (82) und Wolfgang Stumph (78) kommen am 21. April 2023 im Hotel Adlon Kempinski zusammen, um die Menschen zu ehren, die sich in besonders beeindruckender Weise für die Prävention von Darmkrebs engagieren. Und um an sie zu erinnern: Christa Maar (†83), die “Chefin”, wie sie von allen liebevoll genannt wurde und noch immer wird. Im Jahr 2001 hat sie zusammen mit Hubert Burda die Felix Burda Stiftung ins Leben gerufen. Der gemeinsame Sohn Felix (geboren 1967) war im selben Jahr an einem zu spät erkannten Darmkrebs verstorben.
17 Monate nach dem Tod der Stiftungsvorständin erinnert Verona Pooth in ihrer Rede an Christa Maar – und rührt zu Tränen.
Verona Pooth ist Botschafterin der Felix-Burda-Stiftung
“Ich freue mich sehr, heute Abend hier zu sein.” Verona steht souverän auf der Bühne, nimmt den Ballsaal des altehrwürdigen Hotel Adlon sofort für sich ein. Man spürt, wie emotional der Moment für die Zweifachmama ist. Sie muss hörbar durchatmen, ihre Stimme zittert. “Das ist gar nicht so einfach, ich kannte Christa Maar wirklich sehr gut und eigentlich wollte ich ganz anders anfangen. Aber ich bin ein sehr emotionaler Mensch und deswegen muss ich mich auch ein bisschen zusammenreißen.”
“Ich finde, es gibt nicht die richtigen Worte, die einen Menschen, der gerade erst gegangen ist, so richtig beschreiben können.” Sie ist den Tränen nah, doch sie schafft es, ihre persönlichen Anekdoten mit dem Publikum zu teilen.
Emotional erinnert Verona Pooth an “die Chefin” Christa Maar
Vor 20 Jahren habe Christa Maar sie angesprochen. Damals hieß sie noch Verona Feldbusch. “Kommen Sie mal etwas näher.” Das tat sie. “Sie können ohne Punkt und Komma reden, Sie brauche ich.” Wofür denn? “Sie werden eine Botschafterin.” Für Darmkrebs. Das klang für Verona zuerst nicht wirklich sexy. Und doch stimmte die Chemie zwischen den Frauen sofort. Der Rest ist Geschichte. Seit 20 Jahren ist Verona Pooth Botschafterin, treibt das Thema Vorsorge mit viel Mut und Optimismus in Deutschland voran.
Mit einem Lächeln erinnert sie sich auf der Bühne: “Plötzlich waren wir per Du, es entstand eine Freundschaft, die wirklich interessant war. Christa ist mir ein echtes Vorbild geworden. Ich kann auch genau sagen, warum. Sie war immer elegant, sie war großartig und sie hatte einfach eine Güte in sich, die sicherlich auch dadurch entstanden ist, da sie ihren einzigen Sohn verloren hatte. Ich habe zwei Kinder und ich kann mir das gar nicht vorstellen, dass heute ein Bild von einem meiner Kinder hier eingeblendet wird und ich darüber sprechen müsste, weil mein Kind früh verstorben ist.”
Plötzlich wird Verona Pooth von ihren Gefühlen übermannt
“Was möchte man in diesem Fall machen? Dem Tod einfach ein bisschen Sinn geben. Man kann nicht sagen, es war alles umsonst, dass Felix Burda in jungen Jahren gestorben ist. Es muss einen Sinn dahinter geben.” Christa Maars Lebensaufgabe: unermüdlich auf die Krebsvorsorge aufmerksam zu machen. Damit rettete sie weit über 320.000 Menschen vor einer Darmkrebserkrankung und über 150.000 vor dem Tod durch Darmkrebs. Christa Maar gilt nicht nur als Vorkämpferin für die Vorsorge und Früherkennung von Darmkrebs, sondern für die Präventionsmedizin überhaupt.
“Und um die letzten Worte über Christa zu sagen.” Verona Pooth muss laut ausatmen, ihre Stimme bricht, Tränen treten in ihre Augen. Nur schwer bringt sie die letzten Züge ihrer Rede über die Lippen. “Wäre sie heute hier, würde sie sich freuen, wenn wir alle einen schönen Abend haben. Ich habe extra nichts Schwarzes angezogen, ich habe mir das wohl überlegt. Ja, denken wir einfach …” Ein lauter Schluchzer ist zu hören. “Oh Gott.” Sie kann ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Das Publikum applaudiert – für so viel Wärme, so viel Herzlichkeit, so viel Empathie.