Tiefgang statt Flachwitz: Als Oliver Pocher im Podcast über seine Mutter redet, wird es unerwartet ernst. Die Eltern sind Zeugen Jehovas, der Umgang war eher distanziert. Manches sieht der Comedian heute jedoch positiv.
Comedian Oliver Pocher 2023 bei einer Spendengala Foto: Christoph Hardt / Panama Pictures / IMAGO
»Endlich Muttertag« heißt die aktuelle Folge des Podcasts »Die Pochers – Frisch recycelt«, den der Comedian Oliver Pocher mit seiner Ex-Frau Sandy Meyer-Wölden aufgenommen hat. Es geht also um die Mütter in Pochers Leben, was ihn zu zahlreichen flachen Witzen verleitet, unter anderem über seine getrennt lebende Ex Amira. Die beiden hatten im September vergangenen Jahres ihre Beziehung beendet.
Unerwartet ernst wird der Podcast jedoch, als es um Pochers eigene Mutter geht. »Erzähl uns doch mal von deiner Mama«, fordert Sandy Meyer-Wölden Pocher auf, um hinterherzuschieben: »Ist das ein schwieriges Thema?« Ist es, denn seine Eltern Jutta und Gerhard gehören den Zeugen Jehovas an, einer Religionsgemeinschaft mit strengen Regeln. Als er 18 Jahre alt war, verließ Pocher die Zeugen Jehovas und bezeichnet sich seitdem als Atheist.
Zuvor musste Pocher die strengen Vorgaben der Religionsgemeinschaft befolgen, missionierte an Haus- und Wohnungstüren. Im SPIEGEL sagte Pocher im vergangenen Jahr, dass ihn das vorbereitet habe auf seine spätere Fernsehkarriere: In der Fernsehwelt bekomme man auch oft eine Tür vor der Nase zugeschlagen.
Pocher: Mutter »will ja nur, dass ich ins Paradies komme«
Auch eine andere Erfahrung aus seiner Jugend interpretiert er heute als Vorteil: »Meine Mutter ist einfach nicht so die Herzliche«, sagt Pocher auf Meyer-Wöldens Frage ausweichend im Podcast. Aber positiv gesehen: »Dieses etwas Schwierigere, Unterkühltere hat auch was Gutes gehabt für heute: dass ich abgehärteter bin und manche Sachen besser verkrafte.« Und er weiß, dass seine Mutter keine bösen Absichten gehabt habe. »Sie will ja nur, dass ich ins Paradies komme.«
Und dann gibt es doch noch die Gelegenheit für ein paar Witzchen. Als Pocher erzählt, dass seine Mutter immer alles besser wisse, kontert Exfrau Meyer-Wölden: »Das hat sich ja scheinbar vererbt.«